Body, Voice, Kafka

Nazaj

Workshop Bewegung - Text (Improvisationen nach Kafka-Texten)
24. Juli - 12. August 1995
Leitung: Karina Holla (Niederlande)

'We have to hack holes in frozen souls'
‚Wir müssen Löcher in eingefrorene Seelen hacken.'

Karina Hollas eigener Stil lässt sich vom Physical Theatre herleiten, einem Körpertheater, das sich durch den Hang zum Grotesken und zum Phantastischen, aber auch durch einen hohen Grad an Visualität und subtiler Sprachbenutzung auszeichnet. Karina Holla sucht eine Balance zwischen dem Grotesken, dem extrem Körperlichen und dem Poetisch-Literarischen zu finden. ,Schwachsinnige' Gesichtsausdrücke, energische Gesten und gut ausgearbeitete Textsequenzen sind typische Merkmale ihrer Arbeit. Die Motive und Intentionen ihrer Körper- und Bildersprache leben durch die auf ihre Ursprünglichkeit reduzierte Form und das Wechselspiel aus Verwundbarkeit und sehr expressiver körperlicher Darstellung. Holla sieht den Körper als ,Reflektionsfläche für die Seele' . Um einen emotionalen Ausdruck zu erlangen, stellt sie den Körper ,verzerrt' und verfremdet dar.

Innerhalb des Workshops wurde ein Bewegungsstück mit komischen und tragischen Elementen aus dem Leben Kafkas entwickelt (Situationen aus dem Büroleben, Kafkas Bewunderung für eine deutsche Telefonistin, seine Beziehung zu Wiener Journalisten, seine Liebe zu Dora Diamant). Es wurden Fragmente aus seinen Briefen und aus den Erzählungen „Der Bau" und „Der Geier" verwendet, zu denen die WorkshopteilnehmerInnen Improvisationen entwickelten, die am Ende zu einer Vorstellung zusammengesetzt wurden. Die Workshopresultate dienten als Grundlage für eine filmische Umsetzung dieses Themas unter der Regie von Karina Holla.

Karina Holla ist eine der bekanntesten Darstellerinnen für moderne Mime in den Niederlanden; zunächst Absolventin, später Dozentin an der Hochschule der Künste Amsterdam, Bereich Mime; nach zehnjähriger Arbeit mit verschiedenen Theatergruppen brachte sie 1983 ihre erste eigene Produktion heraus `Valeska, ich bin eine Hexe' (über Valeska Gert); weitere Produktionen über das Leben faszinierender Frauenpersönlichkeiten folgten (Greta Garbo, Asta Nielsen, Alma Mahler, Medea), 1987 und 1994 gastierte K. Holla in Berlin.

Workshop Bewegung - Text (Improvisationen nach Kafka-Texten)
24. Juli - 12. August 1995
Leitung: Karina Holla (Niederlande)

'We have to hack holes in frozen souls'
‚Wir müssen Löcher in eingefrorene Seelen hacken.'

Karina Hollas eigener Stil lässt sich vom Physical Theatre herleiten, einem Körpertheater, das sich durch den Hang zum Grotesken und zum Phantastischen, aber auch durch einen hohen Grad an Visualität und subtiler Sprachbenutzung auszeichnet. Karina Holla sucht eine Balance zwischen dem Grotesken, dem extrem Körperlichen und dem Poetisch-Literarischen zu finden. ,Schwachsinnige' Gesichtsausdrücke, energische Gesten und gut ausgearbeitete Textsequenzen sind typische Merkmale ihrer Arbeit. Die Motive und Intentionen ihrer Körper- und Bildersprache leben durch die auf ihre Ursprünglichkeit reduzierte Form und das Wechselspiel aus Verwundbarkeit und sehr expressiver körperlicher Darstellung. Holla sieht den Körper als ,Reflektionsfläche für die Seele' . Um einen emotionalen Ausdruck zu erlangen, stellt sie den Körper ,verzerrt' und verfremdet dar.

Innerhalb des Workshops wurde ein Bewegungsstück mit komischen und tragischen Elementen aus dem Leben Kafkas entwickelt (Situationen aus dem Büroleben, Kafkas Bewunderung für eine deutsche Telefonistin, seine Beziehung zu Wiener Journalisten, seine Liebe zu Dora Diamant). Es wurden Fragmente aus seinen Briefen und aus den Erzählungen „Der Bau" und „Der Geier" verwendet, zu denen die WorkshopteilnehmerInnen Improvisationen entwickelten, die am Ende zu einer Vorstellung zusammengesetzt wurden. Die Workshopresultate dienten als Grundlage für eine filmische Umsetzung dieses Themas unter der Regie von Karina Holla.

Karina Holla ist eine der bekanntesten Darstellerinnen für moderne Mime in den Niederlanden; zunächst Absolventin, später Dozentin an der Hochschule der Künste Amsterdam, Bereich Mime; nach zehnjähriger Arbeit mit verschiedenen Theatergruppen brachte sie 1983 ihre erste eigene Produktion heraus `Valeska, ich bin eine Hexe' (über Valeska Gert); weitere Produktionen über das Leben faszinierender Frauenpersönlichkeiten folgten (Greta Garbo, Asta Nielsen, Alma Mahler, Medea), 1987 und 1994 gastierte K. Holla in Berlin.

http://www.mimecentrum.de/labor/ws_kafka.htm#